IM NAMEN DES VOLKES!? §175 StGB im Wandel der Zeit.“

vom 30. Juni bis 9. August 2020

Im Jahr 1969 wurden die §§175 und 175a StGB erstmals liberalisiert und erst 1994 als Folge der deutschen Wiedervereinigung endgültig aufgehoben. Das Centrum Schwule Geschichte (Köln) schlägt mit seiner Ausstellung „Im Namen des Volkes!? §175 StGB im Wandel der Zeit“ einen Bogen quer durch die Geschichte antihomosexueller Gesetzgebung auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland.

Die Ausstellung richtet ein besonderes Augenmerk auf das Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens. Die Landeshauptstadt Düsseldorf war während der Zeit des Nationalsozialismus eine „Hochburg“ der Schwulenverfolgung. In kaum einer anderen Stadt wurden so viele Männer auf Grund des Paragraphen 175 verhaftet wie hier. Sie wurden in Lager deportiert, mussten Zwangsarbeit verrichten und wurden ermordet. Die Überlebenden hatten nach 1945 keine Chance auf Wiedergutmachung, da der Paragraph 175, immer noch Bestand hatte. Der Kurator Marcus Velke erzählt aber nicht nur die Biographien von verfolgten Männern nach dem sogenannten „Schwulenparagraphen“, sondern beleuchtet auch die Auswirkung auf die Lebensgeschichten von Lesben und Trans*, die ebenfalls ausgeschlossen und Opfer von Verfolgung, Diskriminierung und Gewalt wurden.

Die Sonderausstellung wird in Düsseldorf an zwei Ausstellungsorten gezeigt:

ab dem 30. Juni 2020 zeigen wir in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf den historischen Teil: die Zeit vor und während des Nationalsozialismus sowie die Jahre der Befreiung durch die Alliierten. Der zweite und ergänzende Teil „1949 bis in die Gegenwart“ ist ab dem 14. Juli 2020 im Foyer des Rathauses, Marktplatz 2, zu sehen.

Eine Ausstellung des Centrums Schwule Geschichte in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.

Öffnungszeiten Gedenkstätte:

Mühlenstraße 29

Di bis Fr und So 11.00 bis 17.00 Uhr, Sa 13.00 bis 17.00 Uhr

Der Eintritt ist frei

Die Hygienebestimmungen des Hauses sind zu beachten